Vor der Abstimmung der rund 180 Mitglieder erläuterte der iGZ-Bundesvorsitzende Christian Baumann die Intention, auf die das Bestreben einer Verbandsneugründung beruht: „Wir wollen Strukturen schaffen, die uns die Rahmenbedingungen in Zukunft sicherstellen.“ Die Leistungsbestandteile beider Verbände sollen zusammengeführt und damit, so Baumann, gestärkt werden. In den vergangenen Jahren habe es bereits ein höheres Maß der Annäherung, unter anderem über Tarifverhandlungen und Lobbyarbeit, gegeben. Auch der Druck aus der Mitgliedschaft dazu sei größer geworden: „Die Stimmen werden immer lauter“, habe er festgestellt. „Wir haben gerade Zeit dafür und sind so gut aufgestellt, wie noch nie zuvor. Wir gehen davon aus, dass wir eine Neugründung aufgrund der wirtschaftlichen Veränderungen brauchen werden“, erläuterte der Bundesvorsitzende. Die Zeitarbeitsbranche sei in einer extrem schnellen Welt mit Megatrends unterwegs, die Welt werde digitaler. „Es stellt einen unfassbar großen Vorteil dar, wenn wir die einzelnen Kompetenzen bündeln“, betonte der 39-jährige Unternehmer. Das berge natürlich auch gewisse Herausforderungen, etwa wegen der kulturellen Distanz und anderer Verbandsstrukturen. „Wir trauen uns Gespräche zu, die auf Augenhöhe sind und sie so zu führen, dass wir sehr schnell einen kreativen Prozess für ein gemeinsames Bild in der Zukunft in Gang setzen können“, unterstrich Baumann. Die iGZ-Umfrage im Februar habe den Vorstand ermutigt, dieses Vorhaben weiterzuführen. „Heute sind wir bei Meilenstein 3, wo wir einen Absichtsbeschluss herstellen wollen, damit wir Gespräche für eine potenzielle Neugründung führen können“, nannte der Hamburger den Grund für den Antrag. Bei Zustimmung würden dann erste Gespräche in einer großen Runde mit den beiden Präsidien geführt. Inhalte seien dabei Visionen, Kultur und strategische Must Haves. „Wir haben total gleiche Interessen und müssen nun die Zukunftssicherheit für die Branche herstellen“, erklärte der Bundesvorsitzende. Es gelte, die beste Struktur für die Zeitarbeitsbranche herzustellen. Ein denkbarer Verschmelzungstermin lasse sich allerdings aus heutiger Sicht noch gar nicht benennen. Sei ein Koalitionsvertrag verfasst, wird er auf einer Mitgliederversammlung vorgestellt, um endgültig darüber abzustimmen. „Das alles wird kompliziert und anstrengend, wir trauen uns das aber zu“, zeigte sich Christian Baumann zuversichtlich.
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