Die Hochschule Aalen hat mit der Berufung zweier Experten den vor zwei Jahren gestarteten Bachelor-Studiengang Digital Health Management (DHM) komplettiert. Der Studiengang basiert auf den drei Säulen Informatik/Technik, Medizin und Management. Die Absolventinnen und Absolventen dieses interdisziplinären Studiengangs werden die dringend erforderliche Digitalisierung des Gesundheitswesens in allen Bereichen kompetent vorantreiben.

AALEN Mit der Berufung von Prof. Dr. André Mastmeyer im September 2019 und Prof. Dr. Ralf von Baer im Januar 2020 legt die Hochschule Aalen im Studiengang Digital Health Management den Fokus auf das Thema „Digitalisierung der Medizin“. Durch die Besetzung der Professuren wird der Studiengang Digital Health Management in Lehre und Forschung zu einem Vorreiter der digitalen  Medizin. Sie bringen zudem ein großes internationales Netzwerk an Industrie- und Forschungskontakten an die Hoch­schule Aalen. 

Prof. Dr. André Mastmeyer ist habilitierter Medizin-Informatiker mit 20-jähriger Berufserfahrung in Wissenschaft und Industrie. Er fokussierte sich wissenschaftlich auf die Analyse und Visualisierung mehrdimensionaler Bilddaten. Hierfür nutzte Mastmeyer Virtual Reality-Methoden, beispielsweise im Bereich der Simulation medizinischer Interventionen wie Nadelpunktionen. 2014/2015 wurde er im Rahmen eines Forschungsaufenthalts an der renommierten Harvard Medical School in Boston zum Harvard-Research-Fellow ernannt. In der Industrie war der 47-Jährige als Unternehmensberater bei der IBM GmbH in München sowie für fünf Jahre bei Siemens im Bereich Healthcare tätig. „Deep Learning und Virtual Reality werden seit etwa 2010 durch die Verfügbarkeit potenter Grafikkarten verstärkt erforscht. Neue Methoden für die Anwendungsfähigkeit dieser Schlüsseltechnologien stehen derweil oftmals noch in Frage, hier wollen wir ansetzen. Insbesondere maschinelle lern- und visualisierungsbasierte Verfahren für mehrdimensionale Bilddaten aus Medizin und Materialwissenschaften stehen in Aalen im Fokus. Mit Anbindung an das entstehende Zentrum für Maschinelles Lernen an der Hochschule Aalen sollen hier neue Wege gegangen werden“, so Mastmeyer.

Prof. Dr. Ralf von Baer ist promovierter Mediziner und Facharzt für Anästhesiologie. Er studierte und arbeitete mehr als 13 Jahre an Kliniken im In- und Ausland. Sein Schwerpunkt lag in den Bereichen Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin. Anschließend unterstützte er sieben Jahre Krankenhäuser und Universitätskliniken als Senior Consultant und Mitglied des Führungsteams der auf Unternehmensberatung und Betriebsplanung spezialisierten HWP Planungsgesellschaft. Seine Managementkompetenz vertiefte er parallel in einem MBA Studium an der Universität St. Gallen. Anschließend verantwortete Prof. Dr. von Baer verschiedenste Bereiche bei der Putzmeister Gruppe, zuletzt als Geschäftsführer der Putzmeister Holding GmbH. Von 2011 bis 2015 war er als Geschäftsführer der Robert Bosch Healthcare GmbH in Waiblingen für den Ausbau der Telemedizin in Europa zuständig. Im Anschluss übernahm er als President Director die Leitung der gesamten Bosch Aktivitäten in Indonesien. Seit seiner Rückkehr nach Deutschland ist von Baer wieder regelmäßig als Notarzt in den Landkreisen Esslingen und Rems-Murr tätig.

„Als Notfallmediziner muss ich erkrankte Patienten oft mit hohem Aufwand behandeln, nachdem eine kritische Situation bereits eingetreten ist. Mit den Möglichkeiten der digitalen Medizin kann heutzutage viel früher gegengesteuert und somit die Anzahl akuter, häufig lebensbedrohlicher und kostenintensiver Komplikationen gesenkt werden“, erklärt von Baer. Mit nachgewiesenen Kosteneinsparungen bei gleichzeitig verbesserter Versorgung der Bevölkerung biete die digitale Medizin Antworten auf die anstehenden Herausforderungen im Gesundheitswesen. Um dieses Ziel zu erreichen, gelte es nun, Experten auszubilden. „Mit der informationstechnischen, medizinischen und Management-Kompetenz der beiden neu berufenen Professoren hat die Hochschule Aalen hervorragende Grundlagen für die Ausbildung der Studierenden und die Forschung in dem für die Zukunft der Gesundheitsversorgung extrem bedeutsamen Fach Digital Health Management geschaf­fen“, ergänzt Prof. Dr. Rainer Börret, Dekan der Fakultät Optik und Mechatronik, bei der der Studiengang angesiedelt ist.

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