In seiner persönlichen Begrüßung stellte SKZ-Vorstandsvorsitzender Prof. Dr.-Ing. Martin Bastian gleich zu Beginn die zentrale Rolle der Kreislaufwirtschaft für die Zukunft der Kunststoffbranche heraus. Dr. Anja Weisgerber, Mitglied des Deutschen Bundestages, grüßte die Teilnehmenden ebenfalls ganz herzlich, diesmal per Videobotschaft aus Berlin. Dr. Weisgerber ist überzeugt: „Kreislaufwirtschaft kann nur durch Kooperation entlang der Wertschöpfung gelingen. Nur wenn hierbei alle Akteure von der Geschäftsführung bis zur Facharbeiterin und bis zum Facharbeiter merken, dass sie aktiv mitgestalten können, schaffen wir sinngebende Arbeit, die stark an Attraktivität gewinnt.“ Sie befürworte die einzigartige Kompetenzbündelung aus Praxis und Forschung in und um Franken. In seiner Keynote gab anschließend Dr. Hermann Achenbach, Projektinitiator von KARE und Bereichsleiter Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft am SKZ, einen umfassenden Einblick in die Aktivitäten und den Nutzen des Kompetenzzentrums. Er betonte die Bedeutung der Ressourcenschonung und die Erreichung von Klimazielen als zentrale Aspekte der Kreislaufwirtschaft.
Frank Stammer vom TecPart – Verband Technische Kunststoff-Produkte e.V. präsentierte in seiner Keynote erste Beobachtungen und Ergebnisse aus dem KARE-Konsortium. Er beleuchtete den Status quo der deutschen Kunststoffindustrie, die dynamischen Entwicklungen der regulatorischen Rahmenbedingungen und die daraus resultierenden Kompetenzbedarfe für Mitarbeitende.
Kreislaufwirtschaft als Chance für die Kunststoffindustrie
Eine Podiumsdiskussion mit Martin Bastian, Andreas Jenne (Sustainability Officer, Rehau Industries SE & Co. KG), Christine Haupt-Kreutzer (stellv. Landrätin, Landkreis Würzburg) und Holger Kempf (Vertreter der IG BCE Bezirk Mainfranken) rundete das Vormittagsprogramm ab. Die Diskussionsteilnehmer sprachen über die Rolle der modernen Arbeitsgestaltung in der Kreislaufwirtschaft und waren sich einig, dass diese neben den zu meisternden Herausforderungen auch entscheidende Chancen für die Kunststoffbranche bietet. „Nicht der Verbraucher, sondern die Industrie ist gefordert“, appellierte Andreas Jenne. „Unternehmen müssen die Transformation zur Kreislaufwirtschaft aktiv und gemeinsam gestalten.“ Viele der Anwesenden nahmen diesen Impuls aus der Veranstaltung mit in ihre Unternehmen.
In der gemeinsamen Mittagspause und bei den anschließenden Workshops hatten die Teilnehmenden reichlich Gelegenheit zum Netzwerken und für einen aktiven Austausch. Die Workshops behandelten Themen wie Maßnahmen zur Fachkräftesicherung, Pflichten und Chancen der Nachhaltigkeitsberichterstattung und Herausforderungen und Lösungsansätze in innerbetrieblichen Arbeitsabläufen. Die wertvollen Impulse der Mitwirkenden tragen zur weiteren Erarbeitung nachhaltiger und wirkungsvoller Arbeitsprozesse bei. Die Netzwerkaktivitäten eröffneten auch neue Kooperationsmöglichkeiten. Das Interesse vieler beteiligter Unternehmen, sich als assoziierte Partner einzubringen, erhöht die Sichtbarkeit und erweitert den Wirkungskreis des Kompetenzzentrums KARE.
Zu KARE:
Das Forschungsprojekt KARE „Kompetenzzentrum der Arbeitsforschung KARE: Kompetenzen Aufbauen für die Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen“ wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Programm „Zukunft der Wertschöpfung – Forschung zu Produktion, Dienstleistung und Arbeit“ (Förderkennzeichen: 02L22C200) gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei der Autorin/beim Autor.
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