Seit 2009 stellt die Region Hannover jedes Jahr 150.000 Euro zur Verfügung, um Initiativen zu bezuschussen, die das Miteinander von Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte fördern. 71 Bewerbungen sind in diesem Jahr eingegangen und von einer Fachjury gesichtet worden. „Der Integrationsfonds der Region Hannover ist eine Erfolgsgeschichte“ sagt Jury-Mitglied Ute von Wrangell. „Oft reichen kleine Summen, um in einzelnen Stadtteilen oder Orten Ideen praxisnah umzusetzen, wie zum Beispiel beim Nachbarschaftstreff List NordOst, wo Frauen und Männer aus allen Kulturen gemeinsam kochen, kleingärtnern oder Kreatives gestalten. In Uetze wiederum bekommen Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe mit Hilfe des Fonds Beratung und Unterstützung.“
Der Regionsausschuss folgte mit seiner Entscheidung der Empfehlung der Jury. Auffällig: In diesem Jahr gingen bei der Region Hannover viele Bewerbungen von Projektträgerinnen und -trägern ein, die zum ersten Mal einen Zuschuss beantragt haben – 17 kamen zum Zug. Die Koordinierungsstelle Integration der Region Hannover, die den Fonds verwaltet, war bei der Bekanntmachung neue Wege gegangen. Insgesamt vergibt die Region Hannover 137.982 Euro. 19 der geförderten Projekte sind in Hannover verortet, vier in Wunstorf, zwei in Burgdorf. Jeweils ein Vorhaben kann dank der Finanzspritze in Barsinghausen, Burgwedel, Langenhagen, Uetze, der Wedemark und Wennigsen realisiert werden. Ein Projekt erstreckt sich auf Hannover und Langenhagen.
Resa Deilami, Leiter der Koordinierungsstelle Integration, ist es wichtig, dass die Projekte von und mit Menschen mit und ohne Migrationshintergrund durchgeführt werden: „Integration geschieht vor Ort und ist ein beidseitiger Prozess. Junge Menschen bilden den Großteil der Zugewanderten und sind somit ein Teil der Zukunft Deutschlands.“ Außerdem hebt Deilami hervor, dass die meisten Projekte nur dank ehrenamtlichen Engagements zustande kommen.
Das Nähprojekt in der Wedemark, das vom Verein Miteinander.Wedemark e.V. angemeldet wurde und mit 5000 Euro bezuschusst wird, bewertet Deilami als besonders innovativ: „Besonders gefällt mir hier auch der Recycling-Gedanke, der den Neuzugewanderten vermittelt wird.“ Geplant ist, wöchentlich für geflüchtete Frauen und Männer einen Nähtreff anzubieten. Dort sollen gebrauchte Materialien wieder verwertet werden. So können aus alten Kleidungsstücken oder anderen Utensilien zum Beispiel Taschen, Rucksäcke oder Mützen entstehen. Die Gegenstände sollen an den verkaufsoffenen Sonntagen in den Ortschaften in der Wedemark gegen eine Spende angeboten werden. Die Idee dahinter ist nicht nur, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Kenntnisse im Nähen verbessern, sondern dass sie auch miteinander ins Gespräch kommen, Deutsch lernen und das kreative Arbeiten als Erfolg erleben.
Im kleinen Jugendtreff „GoHin“ in der hannoverschen Constantinstraße treffen sich besonders viele junge Menschen mit Migrationshintergrund. Dort ist geplant, gemeinsam einen Garten anzulegen. Ziel ist, den jungen Menschen eine Möglichkeit zu geben, sinnvoll ihre Freizeit zu gestalten, und ihnen die Natur näher zu bringen. Alles, was im Garten geerntet wird, soll außerdem gemeinsam in einer Kochgruppe verarbeitet werden.
Hinweis: Im Anhang finden Sie ein Übersicht über alle 32 geförderten Projekte.
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