Er habe zwei Anläufe gebraucht, erinnert sich Thomas Hochrein an seinen Beginn am SKZ vor 15 Jahren. „Eine erste Zusage habe ich ausgeschlagen“, gesteht der heute 42-Jährige. Der Grund: „Damals gab es das Technologie-Zentrum am Friedrich-Bergius-Ring noch nicht. Und der erste Job, der mir angeboten wurde, erschien mir etwas zu trocken. Nach meinem Physik-Studium hat es mich mehr in die Industrie gezogen.“ Einige Jahre später habe er sich dann neu orientieren wollen – und ist im zweiten Anlauf schließlich doch beim SKZ gelandet. „Ich bekam eine spannende Tätigkeit in der Forschung mit der Möglichkeit zur Promotion angeboten, da konnte ich nicht ‚Nein‘ sagen“, erzählt Hochrein.
Mit Otto-von-Guericke-Preis ausgezeichnet
Mit Kunststoffen ist der promovierte Physiker allerdings erst nach dem Studium in Berührung gekommen – als Assistenz der Geschäftsführung und Verantwortlicher für den Bereich Forschung und Entwicklung eines KMU. Thematisch beschäftigte sich Hochrein dort vor allem mit Hochleistungspolymeren, vorwiegend für tribologische Anwendungen (Spritzgießen und eigene Materialentwicklung). 2007 wechselte Hochrein dann zum SKZ, wo er zunächst ein Forschungsprojekt zum Thema Terahertz leitete, für das er aufgrund seiner bahnbrechenden Forschungen bereits zwei Jahre später mit dem Otto-von-Guericke-Preis der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) ausgezeichnet wurde. Es folgte die Dissertation zum Thema „Terahertz-Spektroskopie: Systementwicklung und Einsatz in der Polymeranalytik“, die er 2018 mit „summa cum laude“ abschloss. Zur Vertiefung seiner Forschungsarbeiten war Hochrein ein knappes Jahr als Gastwissenschaftler an der Rice University in Houston tätig. Zudem baute Hochrein die neue Forschergruppe Messtechnik auf, die sich heute in die beiden Gruppen Spektroskopie und zerstörungsfreie Prüfung aufgliedert. Anschließend übernahm er die Bereichsleitung Produkte & Prozesse, ehe er von rund fünf Jahren alleiniger Geschäftsführer der SKZ-KFE gGmbH und Mitgeschäftsführer im Dach des SKZ, FSKZ e. V., wurde.
„Ich bin sehr froh, mit Thomas Hochrein einen so exzellenten Wissenschaftler, aber auch angenehmen Kollegen am SKZ zu haben“, sagt Institutsdirektor Prof. Dr.-Ing. Martin Bastian, der dem nebenberuflichen und passionierten Bergführer Hochrein die Jubiläums-Urkunde sowie einen kleinen Bergausrüstungsgutschein überreichte. Und die nächsten 15 Jahre? Für die Zukunft wünsche er sich, dass sich das SKZ weiterhin so gut entwickle und seinen Stand in der Branche als Wegbereiter behaupte, sagt Hochrein. „Außerdem ist es mir ein wichtiges Anliegen, dass wir unser gesellschaftliches Engagement – wie etwa unsere Schülerlabore – weiter ausbauen und klimaneutral werden. Und ich hoffe sehr, dass wir trotz Wachstum den inneren Zusammenhalt bewahren und stärken können – denn genau der macht das SKZ und die Arbeit am SKZ aus,“ sagt er abschließend.
Das SKZ ist Mitglied der Zuse-Gemeinschaft. Diese ist ein Verbund unabhängiger, industrienaher Forschungseinrichtungen, die das Ziel verfolgen, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Industrie, insbesondere des Mittelstandes, durch Innovation und Vernetzung zu verbessern
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